Unser Aufbruch und wie es dazu kam

EXIT – Genug ist Genug

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr lange mit einer Idee schwanger geht und plötzlich das Gefühl habt, JETZT ODER NIE?
Dieses Gefühl während des ersten Coronalockdowns war der Auslöser für unser jetziges, freies Leben.

Nachmeiner eher unfreiwilligen Rückkehr aus Fuerteventura (private Gründe auf die ich hier nicht eingehen werde), wo ich von 2016 bis 2018 lebte, überlegte ich LANGE, wo ich hinmöchte, wenn mein eigenes Business so läuft, dass es uns ernähren kann.

Blöderweise fiel mir nichts ein. Kein Ort konnte gedanklich mit meinem Traumleben auf Fuerte konkurrieren. Dort stimme eben einfach alles. Zumindest äusserlich. Perfektes Wetter, tolle Menschen, lockere Gesetze, ich hatte Freunde, ich hatte Spaß, es schien perfekt. Nur im Privaten, da hat es halt nicht mehr gestimmt Was mich dann auch dazu trieb, meinem Traumleben auf der Insel schweren Herzens den Rücken zu kehren und mich – zurück in Deutschland – wieder zu sortieren.

Wohin denn nur?

Ich konnte mich recht schnell sortieren und nach nur 3 Monaten lief mein eigenes Business eigentlich so gut, dass ich schon den großen Schritt ins nächste Abenteuer hätte wagen können.

Aber… das typisch Deutsche Sicherheitsbedürfnis hatte mich schon wieder gepackt und ich wollte mich hier noch absichern, dort noch ein bisschen mehr Geld verdienen, warf deshalb ne Menge Geld irgendwelchen Coaches hinterher die, anstatt meine ureigene Idee auszubauen und mich in dem zu fördern, was ich wirklich gut kann, mit irgendwelchen Standardmechanismen um die Ecke kamen, mit denen ich, die Kreativtante, mehr aus meinem Business rausholen sollte.

Lange Rede, kurzer Sinn.. das Geld hätte ich besser genommen, um diesen Schritt schon vor einem Jahr zu tun. Aber nun, es ist wie es ist, ich wusste ja auch gar nicht, wohin.

Fuerteventura, meine große Liebe

Ich überlegte hin und her, wälzte nächtelang Landkarten, Klimakarten und Landesgesetze und stellte fest, es gibt gar nicht DEN perfekten Ort für mich.

Das lag vielleicht auch daran, dass ich alles mit Fuerteventura verglich und diesem Vergleich einfach nichts standhalten konnte. Es war wie mit einer Beziehung, die vom Partner beendet wird und der man hinterhertrauert. Kein neuer Partner, und wenn er noch so toll ist, genügt den Anforderungen, weil er einfach nicht DER Mensch ist, den man eigentlich noch immer liebt. Ich liebte Fuerte und mein Leben dort immer noch.

So machte ich den großen Fehler, im „eines Tages werde ich“ Modus zu versinken.

Zu Spät?!?

Und dann kam Corona. Und der erste Lockdown. Und plötzlich hatte ich das Gefühl, ich komme hier nie wieder raus. Jetzt hab ich zu lange gewartet. Meine Chance verspielt. Abgeschissen auf gut Deutsch gesagt.

Nach ein paar Wochen in denen mich das Gefühl wirklich aufzufressen drohte, lag ganz plötzlich GLASKLAR vor mir, was ich eigentlich möchte. Wohin ich gehen möchte, welches der BESTE Ort für mich und meine beiden Jungs ist.

Ein WOHNMOBIL!

Ich möchte gar nicht fest irgendwo wohnen und mich von meiner Couch aus für einen neuen Wohnort entscheiden müssen… ich möchte reisen, unabhängig sein, abhauen, meine „Digital Nomad Karte“ (den Vorteil von überall auf der Welt aus arbeiten zu können, wo ich Strom und Internet habe) ausspielen.

Warum ich da noch nicht viel früher drauf gekommen bin? Weiß der Kuckuck! Ich schätze, es war das uns anerzogene Bedürfnis nach Sicherheit und Absicherung, dass mich nach 2 Jahren Deutschland schon wieder fest im Griff hatte.

und dann ging alles ganz schnell

Ich verbrachte Stunden damit, ein Wohnmobil zu suchen und fand das perfekte Mobil (wie es dazu kam berichte ich an anderer Stelle): Unsere Cordi <3

Darf ich vorstellen? „Cordi“

und dann verselbständigte sich alles

In dem Moment, in dem ich mich für Cordi entschieden habe, war ich wie auf Autopilot. Alles lief wie am Schnürchen, ich kündigte den Mietvertrag für unser Haus, verkaufte mein Inventar, was unverkäuflich war, verschenkte ich und hab es tatsächlich geschafft am Ende nur 2 Mülltüten voll Abfall zu haben :p

Wir zogen mitte August schon ins Wohnmobil ein, zu Hause hatten wir ja auch keine Betten mehr und es wurde ausserdem langsam ungemütlich im Haus. Vom ersten Tag an, fühlte ich mich wohl, zu Hause , in unserem eigenen kleinen Reich.

Tag X, der Exit rückte Näher

Es ging so schnell, ruckzuck war es September, und noch schneller war er da. Der Tag X. Der 26. September. Der Tag unserer Abreise.
Das klingt jetzt irgendwie so, als wäre alles total glatt gelaufen und völlig ohne Hindernisse. Nein, so war es bei Weitem nicht. Aber wir machten einfach immer weiter und weiter und weiter und schließlich fuhren wir los.

In Begleitung von René, der uns die ersten Tage einfach im Schlepptau hinter sich „her zog“, fuhren wir Kolonne.. zuerst durch Frankreich, durch Nordspanien und ab Mittelspanien fuhren wir weitgehend alleine. Trotz meiner riesigen Angst vor dem Fahren meines „Schiffes“ trotz unzähligen anderen Ängsten, haben wir es einfach getan.

Bis jetzt bereuen wir NICHTS! 🙂

Mehr von unserem Abenteuer demnächst 🙂

Liebste Grüße
Katy, the Life Digger 🙂

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